Wirtschaft

Dienstag, 11. November 2008

Österreich wieder mal hinterwäldlerisch

Es ist leider traurig und ich bin ja normalerweise kein Suderant. Aber es gibt einfach soviele Beweise für das Versagen österreichischer Politik. Gerade hat Christoph Chorherr wieder auf seinem Blog zum Thema Breitband in der EU ein augenscheinliches Beispiel gebracht wie es fortschrittliche Länder machen - im Gegensatz zu Österreich. Lesenswert!

Montag, 27. Oktober 2008

Let's Make Money

Im kultur.montag auf ORF ist mir gerade ein Satz hängen geblieben: "Privatisierung ist Beraubung der staatlichen Gemeinschaft." Die Horrormeldungen gehen weiter: Der Regisseur des Films "Let's Make Money" Erwin Wagenhofer weist im Interview im ORF auch auf die aktuelle Krise des Schweizer Banksystems hin: Die Stützung der Schweizer Bank UBS wird jedem Schweizer 6.000 EUR kosten. Einer einzigen Bank!

Der Film ist - wenn er auch harter Tobak sein wird - Pflicht.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Warum nicht Einkaufen am Wochenende?

Da gibt es doch tatsächlich immer wieder Stimmen aus der Wirtschaft selbst, dass Einkaufen am Sonntag nicht lohnt. Abgesehen von der Herkunft des sonntäglichen Erwerbsverbots (Du sollst nicht am Tage des Herrn ...) zeigte sich auch diesemal wieder beim Billa am Praterstern wie ungerne Menschen am Sonntag einkaufen gehen.
10 Kassen und pro Kasse ca. 8 Leute in der Warteschlange ...
Die Leute dort kommen mit dem Nachschlichten der Waren nicht mehr nach!
Da gibt es wohl auch in Österreich eine unheimliche Allianz zwischen Kirchen, ÖGB und rechtskonservativen Wirtschaftsvereinen. billa
billa2

Bankenkrise - jetzt als neues Spiel

Großartiges Video auf Youtube von NDR:

Presse-Leserbrief zu Schellhorn "Am Lagerfeuer ..."

In der Wochenendausgabe der Presse vom 18. Oktober 2008 erschien ein Beitrag unter dem Titel "Am Lagerfeuer der profitlosen Gesellschaft" von Presseredakteur Franz Schellhorn. Mein Leserbrief an die Presseredaktion dazu:

S.g. Hr. Schellhorn,

Sie lassen mich - und wahrscheinlich nicht nur mich - mit Ihrem Beitrag ratlos zurück:

Sie stellen die Frage "Was Kapitalismus kann - und wofür er nichts kann" und beantworten sie bis zum Schluss nicht.
Ihre Frage "Ist das Flugzeug am Ende?" weist sie als Zyniker aus, aber nicht als jemanden, der bereit ist, zu einer komplexen Frage qualifiziert Stellung zu nehmen. Es macht nämlich auch keinen Sinn, wenn ein Pferd tot ist, nach anderen toten Pferden zu suchen - um ihre Conslusio gleich vorweg zu kommentieren.

Zur Sache:
Sie kritisieren die Marx-Zitierer. Warum eigentlich? Welcher Angstreflex steckt denn da dahinter? Marx ist (leider) der einzige - bis heute (!) - ernst zunehmende Wissenschafter, der sich theoretisch fundiert mit der Problematik der Kapitalakkumulation auseinander gesetzt hat. Und es ist traurig genug, dass noch niemand eine fundamentale Kritik an seinem Werk gelungen ist. Ich bin mir sicher, dass seine Therorie in weiten Teilen noch immer gültig ist. Im Westen gilt Marx als Tabu. Aber: Die neoliberalen Ansätze haben augenscheinlich komplett versagt. Es wird die Antwort der Wissenschaft zu deren Modellversagen abzuwarten sein, ich sage ihnen aber ein vernichtendes Urteil voraus. Und was wird dann kommen? Eine Rennaissance in der Auseinandersetzung mit der Marxschen Theorie. Ich wünsche mir eine Synthese zwischen marktwirtschaftlichen Prinzipien, abgefedert durch soziale Komponenten (Genossenschaften, Grundsicherung) und einem Regelwerk, das dämpfend auf die Gier der Menschen wirkt (Tobinsteuern auf Kapitalverkehr, Verbot von realwirtschaftlich entkoppelten Geschäften, etc.). Weil dann hätte Marx letztlich auch recht behalten. Aus einer Krise des Kapitalismus ein neues, besseres Modell zu entwickeln: Die Synthese aus Selbstregelung und Steuerung.

P.S.: Ich würde mir wünschen, dass derartige Beiträge in Hinkunft unter "Kommentare" veröffentlicht werden und nicht als redaktioneller Analysebeitrag dem Presse-Leser untergeschoben werden. Das ist der Presse nicht würdig.

Freitag, 17. Oktober 2008

Initiative Grundeinkommen

Über einen Artikel "Wer nicht muss, der kann" der Zeitschrift brand eins bin ich auf die Schweizer Initiative Grundeinkommen gestoßen. Ein Thema das immer drängender wird.

Gerade in der aktuellen Finanzkrise zeigt sich wieder, wie wichtig ein Grundeinkommen als Fundament der finanziellen Absicherung ist.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Finanzkrise: Ich hab einen Gewinner getroffen!

Natürlich hat es mich auch schon getroffen, die Finanzkrise. Ich habe ein paar Aktien, die wie es das profil in seiner aktuellen Ausgabe ausdrückt, "derzeit Prügel beziehen wie nie" (profil Nr. 42, S19). Ja und auch ich gestehe, dass ich auch auf ertragreiche, kurzfristige Wertzuwächse gehofft habe. In aller jetzt gebotenen Gelassenheit versuche ich trotzdem, das auszusitzen und habe mich flugs zu einem langfristigen Anleger entwickelt, der wahrscheinlich 2015 das nächste Mal in sein Depot schaut. Soweit mein Plan.

Allerdings: Gestern traf ich in einer Gesundheitspraxis auf einen Typen, der nach mir auf der Behandlungsliege Platz nahm und im Smalltalk sich darüber freute, dass er in US-Dollar "short" sei. Ihm und seinem Fond, den er manage, gehe es ausgezeichnet. Ich bin auf einen - für mich bislang immer anonymen - Gewinner dieser Finanzkrise getroffen!!!

Nein, es ist nicht mein Neid, der meine Fassungslosigkeit nährt. Es ist die reale, unmittelbare Erkenntnis, welch Wahnsinn uns "der sich als Weltanschauung ausgebende Neoliberalismus" (profil S13) uns da beschert hat. Das muss ich erst mal verarbeiten ... Schließlich bin ich mit meinen Aktien ja auch irgendwie beteiligt.

Donnerstag, 28. August 2008

CSR: (selbst-)gerechtes Wirtschaften?

PeDro berichtet in seinem Blog von den Vorträgen am Forum Alpbach, das sich offensichtlich mittlerweile zu einem Mini-World Economic Forum gewandelt hat. Nachdenken, Auseinandersetzen zum Thema Corporate Social Responsibility offenbar nicht mehr gewünscht. Mehr geht es den vortragenden Unternehme(r)n darum, sich für ihr Handeln zu rechtfertigen. Darunter Christian Baha (Superfund), Claus Raidl (Böhler-Uddeholm) und Postchef Anton Wais, der ja eine Menge seiner (bald ehemaligen) Postmitarbeiter in Sammelkostenstellen parkt.

Zu PeDros Beitrag

Trennung von Staat und Religion

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