Nach Voggenhuber: erstes Nachdenken über Chancen der Grünen
Jetzt, da die letzten News lauten "Voggenhuber gibt auf"
könnte ja man mit dem Nachdenken beginnen, wie es weitergehen kann.
Die Grünen stehen meiner Ansicht nach vor der Chance einer strategisch-organisatorischen Zeitenwende:
Sie müssen endlich beginnen, die beiden Elemente "Netzwerk" und "Strategische Führung" zu einer positiven Bewegung zu verknüpfen und sich nicht in partikularen Kämpfen zwischen verschiedenen Seilschaften aufzureiben. Eine Ursache für diesen explosiven Konflikt rund um Voggenhuber ist durchaus in bestehenden Seilschaften zu suchen. Was wir gerade erlebt haben ist nichts anderes als ein Machtkampf zwischen verschiedenen Machtgruppen der Partei.
Ein neuer Stil und neue Managementphilosophien müssen her!
Netzwerken
Die (Wiener) Grünen haben vor Jahren im Wahlkampf mit der Nutzung grüner Netzwerke zur Aktivierung von Wählerschichten punkten wollen. Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei diesem singulären Versuch geblieben ist. Hier sollte man wieder anknüpften: Im Kern geht es darum, Seilschaften - die zweifelsohne die Machtverhältnisse der Grünen (wie auch aller anderen österreichischen Parteien) stark prägen - abzulösen. Die Alternative lautet: Netzwerkmanagement. Auch wenn es viele nicht mehr hören wollen: Das, was Obama mit seinem Wahlkampf gezeigt hat, war vor allem eines: Wie kann ich ein Netzwerk mobilisieren, sodass daraus eine Bewegung wird?
Strategische Führung
Ich selbst habe einmal vor Jahren die große Resistenz von Teilen der Grünen erlebt, als man Strategie diskutieren wollte. Es war letztlich ein Fiasko. Die Resistenz beziehte sich auf Methodik und auf Inhalte. Meine Erkenntnis daraus war, dass Strategische Führung auch bei den Grünen nicht nach unten delegierbar ist, sondern Führungsaufgabe bliebt. Auch in einem basisdemokratischen Umfeld. Grüne Visionen zu entwickeln und diese - durchaus partizipativ zu diskutieren - aber letztlich dann auch die 3 bis 5 strategischen Schlüsselthemen zu setzen - ist Führungsverantwortung.
Wie lautet also die Vision der Grünen in Österreich? Keiner wird mir das in einem Satz beantworten können (das wäre nämlich notwendig, damit man von einer brauchbaren Vision sprechen kann). Die Visions- und Strategielücke der Grünen führt letztlich zu einem Meinungs-Wirr-Warr, einer Vielzahl von Richtungen und Strömungen - letztlich einem unsteuerbaren Netzwerk, das weit über die Parteigrenzen hinaus reicht. Die Kräfte in eine Richtung zu bündeln ist aber für eine Bewegung, die nicht chaotisch und ungeplant vollzogen werden soll, notwendig.
Der Konflikt um Voggenhuber hat dieses Manko jetzt wieder einmal offengelegt. Es war ein Konflikt, der die Vielfalt der Zielkonflikte offen zeigt. Innen gegen Außen, Internetmeinung gegen Parteimeinung, SympathisantInnen gegen FunktionärInnen, usw. Viele könnte man noch nennen. Wenn es den Grünen unter der Führung von Eva Glawischnig nicht gelingt, endlich eine Grüne Vision für Österreich so glaubhaft zu vermitteln, dass sie auch im Sinne einer gemeinsam getragenen Idee von allen akzeptiert ist, wird eine immer wieder solche Konflikte geben, die Gefechte um die besten Plätze im Machtgefüge der Partei darstellen, anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren:
Ein kraftvolles Netzwerk zu schaffen, das die grüne Vision Wirklichkeit werden lässt. In Amerika hat die Vision gelautet: YES WE CAN! Die kennt mittlerweile jeder, vor 1 Jahr war das noch nicht der Fall. Das kann man nämlich bewegen, wenn man Führungsstärke und Netzwerkmanagement kombiniert.
könnte ja man mit dem Nachdenken beginnen, wie es weitergehen kann.
Die Grünen stehen meiner Ansicht nach vor der Chance einer strategisch-organisatorischen Zeitenwende:
Sie müssen endlich beginnen, die beiden Elemente "Netzwerk" und "Strategische Führung" zu einer positiven Bewegung zu verknüpfen und sich nicht in partikularen Kämpfen zwischen verschiedenen Seilschaften aufzureiben. Eine Ursache für diesen explosiven Konflikt rund um Voggenhuber ist durchaus in bestehenden Seilschaften zu suchen. Was wir gerade erlebt haben ist nichts anderes als ein Machtkampf zwischen verschiedenen Machtgruppen der Partei.
Ein neuer Stil und neue Managementphilosophien müssen her!
Netzwerken
Die (Wiener) Grünen haben vor Jahren im Wahlkampf mit der Nutzung grüner Netzwerke zur Aktivierung von Wählerschichten punkten wollen. Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei diesem singulären Versuch geblieben ist. Hier sollte man wieder anknüpften: Im Kern geht es darum, Seilschaften - die zweifelsohne die Machtverhältnisse der Grünen (wie auch aller anderen österreichischen Parteien) stark prägen - abzulösen. Die Alternative lautet: Netzwerkmanagement. Auch wenn es viele nicht mehr hören wollen: Das, was Obama mit seinem Wahlkampf gezeigt hat, war vor allem eines: Wie kann ich ein Netzwerk mobilisieren, sodass daraus eine Bewegung wird?
Strategische Führung
Ich selbst habe einmal vor Jahren die große Resistenz von Teilen der Grünen erlebt, als man Strategie diskutieren wollte. Es war letztlich ein Fiasko. Die Resistenz beziehte sich auf Methodik und auf Inhalte. Meine Erkenntnis daraus war, dass Strategische Führung auch bei den Grünen nicht nach unten delegierbar ist, sondern Führungsaufgabe bliebt. Auch in einem basisdemokratischen Umfeld. Grüne Visionen zu entwickeln und diese - durchaus partizipativ zu diskutieren - aber letztlich dann auch die 3 bis 5 strategischen Schlüsselthemen zu setzen - ist Führungsverantwortung.
Wie lautet also die Vision der Grünen in Österreich? Keiner wird mir das in einem Satz beantworten können (das wäre nämlich notwendig, damit man von einer brauchbaren Vision sprechen kann). Die Visions- und Strategielücke der Grünen führt letztlich zu einem Meinungs-Wirr-Warr, einer Vielzahl von Richtungen und Strömungen - letztlich einem unsteuerbaren Netzwerk, das weit über die Parteigrenzen hinaus reicht. Die Kräfte in eine Richtung zu bündeln ist aber für eine Bewegung, die nicht chaotisch und ungeplant vollzogen werden soll, notwendig.
Der Konflikt um Voggenhuber hat dieses Manko jetzt wieder einmal offengelegt. Es war ein Konflikt, der die Vielfalt der Zielkonflikte offen zeigt. Innen gegen Außen, Internetmeinung gegen Parteimeinung, SympathisantInnen gegen FunktionärInnen, usw. Viele könnte man noch nennen. Wenn es den Grünen unter der Führung von Eva Glawischnig nicht gelingt, endlich eine Grüne Vision für Österreich so glaubhaft zu vermitteln, dass sie auch im Sinne einer gemeinsam getragenen Idee von allen akzeptiert ist, wird eine immer wieder solche Konflikte geben, die Gefechte um die besten Plätze im Machtgefüge der Partei darstellen, anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren:
Ein kraftvolles Netzwerk zu schaffen, das die grüne Vision Wirklichkeit werden lässt. In Amerika hat die Vision gelautet: YES WE CAN! Die kennt mittlerweile jeder, vor 1 Jahr war das noch nicht der Fall. Das kann man nämlich bewegen, wenn man Führungsstärke und Netzwerkmanagement kombiniert.
guenter strobl - 1. Feb, 17:56