Dienstag, 10. Februar 2009

Sollte man wieder einmal fragen, warum man Atheist wird ...

Aus den aktuellen Äußerungen der röm.-kath. Kirche kann man relativ leicht erkennen, warum ein vernunft begabter Mensch mit Menschen, dieser Insitution nichts anfangen kann. Ein Papst der widerholt Öl ins Feuer gießt ("Mohamed und das Schwert"), ein britischer Bruder der den Holocaust leugnet, ein Linzer Weihbischof, der gegen Homosexuelle wettert. Das sind ja nur aktuelle Momente. Man erinnert sich als katholisch-sozialisierter Waldviertler auch noch an Menschenverachter Krenn und Groer. Die Reihe ließe sich natürlich national und international nahezu beliebig fortsetzen.

Daher kann ein vernunftbegabter Mensch nach einigem Nachdenken nur zu dem Schluss kommen. Wenn diese Menschen im realen Leben schon so irren, so ignorant sind und Menschen mit Füßen treten, kann auch das was sie glauben, nicht richtig sein. Und so öffnen derlei Menschen letztlich das Fenster zu Welt, zu einer wunderschönen Welt in der wir eigentlich leben, ohne dass sie es wollen.

Atheisten sind jedenfalls befreit von diesem dunklen, schweren, angstbesetzten Glauben, der eine Erlösung im Jensseits verspricht. Ein Versprechen, das von diesen Menschen niemals eingelöst werden muss. Letztlich sind die Kirchenmänner Feinde des Diesseits, die - wo es nur geht - das Leben Leben vermießen möchte. Mir tun nur jene Menschen wirklich leid, die schwer mit sich hadern müssen, da ihre "Hirten" soviele ihrer "Schafe" dauernd mit Füßen treten. Aber da die Schafe nichts anderes kennen und letztlich mit IHRER eigenen Todesangst nicht zurecht kommen, laufen sie weiterhin ihren Hirten nach und lassen sich dauernd treten.

Montag, 9. Februar 2009

Meine Meinung hat kein profil!

Neues-Bild-3-"Wieviel profil hat Ihre Meinung?" lautet der Werbeslogan von Österreichs politischem Wochenmagazin. Seit rund zwei Jahren versuche ich mich als Abonnent dieser Zeitschrift zu etablieren. Ich bestelle, zahle im Voraus, erwarte montägliche Lieferung. Lieferung wohlgemerkt. Ist das zuviel verlangt?

Zurück zum Herbst 2007
Das Profilabo startet jedenfalls pünktlich. Vierzehn Tage nach dem Onlinebestellvorgang erhalte ich mein erstes Zustell-profil. Die Woche danach leider keines.
"Kann ja mal schiefgehen", denke ich mir. Wochedrauf ist es wieder im Postkasten. "Alles wieder gut", denke ich.
Drei, vier Wochen geht es richtig flüssig dahin. Der Cartoon kurz vor Heftende, hat wöchentlich die Chance, am Montag abend gelesen zu werden. Dann: Wieder aus!

Ich urgiere, rege mich auf, drohe mit Abbestellung. Wochen später, nach ständigem (da)sein oder nicht(da)sein, war es rein zufällig, als der Vizekanzler der letzen Bundesregierung die medialen Worte sprach: "Es reicht!" Ich fühlte mich dem zweiten in der Regierung in diesem Moment zutiefst verbunden und formulierte analoges in ein Email an das profil Aboservice. Vorangegangen waren eine erklägliche Anzahl an Anrufen bei der der Abo-Hotline. Ich muss gestehen, mit ausfälligen Beschwerden an völlig unschuldige Call-Center-Mitarbeiterinnen. Wie gesagt: Es reichte und ich kündigte in der Folge - juristisch völlig einwandfrei.

Das Ende war nah
Geduld ist eine Zier! Ich wartete den Auslauf des Abos ab ("... die letzte Ausgabe in der KW 48 ..."). Witziger Weise (Kishon lässt grüßen) klappte ab dem Abostorno die Lieferung völlig klaglos.
Danach aber war meine Zeit gekommen. Ich werde sie überlisten, dachte ich mir.
Ich werde - unter völlig neuer Identität - unter Nutzung meiner Firmenadressdaten - das Abo völlig neu aufsetzen.

Vorsichtig, wie ich geworden war, orderte ich ein 10-Wochen-Testabo um 10,- EUR und siehe da, nach 14 Tagen (siehe oben) erhielt ich das erste Heft.
Heute, drei Wochen später um 12.30 Uhr, ging ich zerknirrscht in eine Trafik und besorgte mir Ersatz für das nicht gelieferte profil vom 15. Dezember 2008.

Das Heft war gut.

PS: heute, dienstag 16. dezember, kam das profil. warum bin ich nur so ungeduldig?

Dokumentation aller verspäteten Hefte
profil Heft Nr. 6 kam am 3.2.2009 (1 Tag verspätet)
profil Heft Nr. 7 ist am 10.2.2009 (1 Tag verspätet)

Sonntag, 8. Februar 2009

Nachdenken 3: Ist den Grünen Säkularität nicht wichtig?

Nach Ulrike Lunacek's Sternsinger_innenauftritt hat sich nun eine Reihe weiterer prominenter Exponentinnen der Grünen in der Frage Religion und Staat zu Wort gemeldet. Wie Niko Alm auf seinem Blog zum Thema Religionsunterricht an Schulen anmerkt, beziehen nun auch Susanne Jerusalem und Madeleine Petrovic zum Thema Stellung. Beide lassen jedoch an ihrer Einstellung zu Kirche und Staat keinen Zweifel. Tenor: Möge doch alles bitte so bleiben wie es ist. In einer in Österreich längst überfälligen Debatte beteiligen sich die Grünen also auch nur am Rande und dann auch mit wenig zukunftsweisenden Ansagen. Frei nach dem Motto: Hände falten, Gosch'n halten.

Der einzige Grüne, der wieder einmal weiter denkt und es auch ausspricht ist Christoph Chorherr. Schön langsam mache ich mir Sorgen um seine politische Zukunft. So wie sich die Grüne Partei gebärdet, muss er sich rechtzeitig um ausreichende innerparteiliche Unterstützung umschauen, sonst könnte ihn das Voggenhuber Schicksal ereilen.

Ist bei den Grünen Religion und Staat kein Thema? Doch: aber nicht im Parteiprogramm - sondern ihre Exponentinnen bringen immer häufiger ihre private Gläubigkeit in die Parteipolitik ein. Scheinheilig!

Montag, 2. Februar 2009

Nachdenken 2: Was kann aus dem Grünen Konflikt entstehen?

Wie sehr mich der grüne Fauxpas rund um Johannes Voggenhuber beschäftigt, sieht man an meiner Posting-Frequenz. Nun gut, ein paar Ideen hab ich noch dazu:

Eine Krise birgt ja immer auch eine Chance ...

Ich stelle daher vor: Die Idee der ersten Internetpartei Österreichs. Das ist ein Arbeitstitel, aber IPÖ ist mal als erster Wurf gar nicht so schlecht - finde ich.

Die Eckpunkte einer Internetpartei
Die IPÖ hat im Prinzip nur das in ihren Statuten, was im Parteiengesetz mindestens vorgeschrieben ist. Möglichst wenig Verwaltungskram also.

Ordentliches Parteimitglied kann im Prinzip jedeR werden, der einen Internetanschluss hat.

Parteiprogramm: Nun ja, ein paar Prinzipien wird's schon brauchen. Da kann man sich ja mal bei der Europäischen Verfassung, der EMRK oder den Schriften der Aufklärung was abschauen. Persönlich find ich säkular wichtig, ökologisch wär auch nicht schlecht und was z.B. ATTAC so in seinem Programm stehen hat.

Jetzt kommt ganz ein wichtiges Prinzip.
Mandatar_innen werden AUSSCHLIESSLICH aufgrund von Vorzugsstimmen gewählt. D.h. es setzen sich die Kandidat_Innen durch, die die meisten Stimmen bei einer Wahl bekommen. Von Parteien erstellte Listen gibt es nicht. Gewählt wird, wer überzeugt. Direkt und ohne Wenn und Aber. Diskussionen finden über Blogs und die üblichen Internetmedien statt. Jeder ist frei in der Wahl seiner/ihrer Internet-Mittel.

Bin gespannt auf Diskussionsbeiträge dazu - mal sehen, ob sich diese Idee fortpflanzt.

Sonntag, 1. Februar 2009

Nach Voggenhuber: erstes Nachdenken über Chancen der Grünen

Jetzt, da die letzten News lauten "Voggenhuber gibt auf"
könnte ja man mit dem Nachdenken beginnen, wie es weitergehen kann.

Die Grünen stehen meiner Ansicht nach vor der Chance einer strategisch-organisatorischen Zeitenwende:
Sie müssen endlich beginnen, die beiden Elemente "Netzwerk" und "Strategische Führung" zu einer positiven Bewegung zu verknüpfen und sich nicht in partikularen Kämpfen zwischen verschiedenen Seilschaften aufzureiben. Eine Ursache für diesen explosiven Konflikt rund um Voggenhuber ist durchaus in bestehenden Seilschaften zu suchen. Was wir gerade erlebt haben ist nichts anderes als ein Machtkampf zwischen verschiedenen Machtgruppen der Partei.

Ein neuer Stil und neue Managementphilosophien müssen her!

Netzwerken
Die (Wiener) Grünen haben vor Jahren im Wahlkampf mit der Nutzung grüner Netzwerke zur Aktivierung von Wählerschichten punkten wollen. Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei diesem singulären Versuch geblieben ist. Hier sollte man wieder anknüpften: Im Kern geht es darum, Seilschaften - die zweifelsohne die Machtverhältnisse der Grünen (wie auch aller anderen österreichischen Parteien) stark prägen - abzulösen. Die Alternative lautet: Netzwerkmanagement. Auch wenn es viele nicht mehr hören wollen: Das, was Obama mit seinem Wahlkampf gezeigt hat, war vor allem eines: Wie kann ich ein Netzwerk mobilisieren, sodass daraus eine Bewegung wird?

Strategische Führung
Ich selbst habe einmal vor Jahren die große Resistenz von Teilen der Grünen erlebt, als man Strategie diskutieren wollte. Es war letztlich ein Fiasko. Die Resistenz beziehte sich auf Methodik und auf Inhalte. Meine Erkenntnis daraus war, dass Strategische Führung auch bei den Grünen nicht nach unten delegierbar ist, sondern Führungsaufgabe bliebt. Auch in einem basisdemokratischen Umfeld. Grüne Visionen zu entwickeln und diese - durchaus partizipativ zu diskutieren - aber letztlich dann auch die 3 bis 5 strategischen Schlüsselthemen zu setzen - ist Führungsverantwortung.

Wie lautet also die Vision der Grünen in Österreich? Keiner wird mir das in einem Satz beantworten können (das wäre nämlich notwendig, damit man von einer brauchbaren Vision sprechen kann). Die Visions- und Strategielücke der Grünen führt letztlich zu einem Meinungs-Wirr-Warr, einer Vielzahl von Richtungen und Strömungen - letztlich einem unsteuerbaren Netzwerk, das weit über die Parteigrenzen hinaus reicht. Die Kräfte in eine Richtung zu bündeln ist aber für eine Bewegung, die nicht chaotisch und ungeplant vollzogen werden soll, notwendig.

Der Konflikt um Voggenhuber hat dieses Manko jetzt wieder einmal offengelegt. Es war ein Konflikt, der die Vielfalt der Zielkonflikte offen zeigt. Innen gegen Außen, Internetmeinung gegen Parteimeinung, SympathisantInnen gegen FunktionärInnen, usw. Viele könnte man noch nennen. Wenn es den Grünen unter der Führung von Eva Glawischnig nicht gelingt, endlich eine Grüne Vision für Österreich so glaubhaft zu vermitteln, dass sie auch im Sinne einer gemeinsam getragenen Idee von allen akzeptiert ist, wird eine immer wieder solche Konflikte geben, die Gefechte um die besten Plätze im Machtgefüge der Partei darstellen, anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren:

Ein kraftvolles Netzwerk zu schaffen, das die grüne Vision Wirklichkeit werden lässt. In Amerika hat die Vision gelautet: YES WE CAN! Die kennt mittlerweile jeder, vor 1 Jahr war das noch nicht der Fall. Das kann man nämlich bewegen, wenn man Führungsstärke und Netzwerkmanagement kombiniert.

Freitag, 30. Januar 2009

basisdemokratie 2.schade

die grünen haben sich heute mit dem ebv (anm.: erweiterter bundesvorstand) nicht-beschluss zu voggenhuber vom basisdemokratischen grundprinzip verabschiedet. wenn man die grünen grundwerte ernst nimmt - und das habe ich immer - dann kann und darf es keine debatte darüber geben, ob jemand für eine funktion kandidiert.
es ist in der tat eine sehr verquerte welt: jene partei, die demokratie als höchstes gut fordert - zurecht! - tritt sie letztlich mit füßen.


die grünen haben eine lange tradition, sich für gesellschaftlich unbequeme themen einzusetzen. seit langem probieren sie basisdemokratie. welcher reflex, welche macht ist da am werkeln, der funktionärsmacht vor volksmacht setzt?

bei mir macht sich ohnmacht breit. blanke ohnmacht!


die 97,4 vorsitzende beweist führungsqualität. um jeden preis? ja, um jeden preis - offensichtlich ...

schlecht für die grünen, schlecht für die demokratie, schlecht für das wahlvolk.
eine chance vertan.

all jene, die obama würdigen - ob seiner visionären kraft - sollen schweigen - wenn sie grün sind. denn: vision, führung und prinzipien haben heute in österreich eine schwere niederlage erlitten. ja! das ist pathetisch. das tut mir selbst leid.

basisdemokratie 2.0 lautet die hoffnung
sätze wie YES WE CAN müssen wir uns vom amerikanischen ausleihen und hoffen, dass sie hier platz greifen. ohne pathetisch zu sein - die grünen waren in der tat die letzte hoffnung - und jetzt, da sie im funktionärsgeschwätz untergehen - versinkt diese hoffnung.

schade.

web 2.0 sei bei uns!
basisdemokratie 2.0 möge sich entwickeln!

Samstag, 17. Januar 2009

Lunacek auf Jesus' Spuren

Wie supernatural.at unter dem Titel "Lunacek und die SternsingerInnen" hinweist, ist den Grünen leider mittlerweile jedes Mittel Recht um in konservativen Kreisen zu fischen: Und es ist nicht nur ein Thema der NR Abgeordneten Ulrike Lunacek! Sehr prominent wird mit dem Ereignis Medienarbeit gemacht. homepagegruenAuf der Grünen Homepage wird dafür auf der Startseite geworben (gleich neben dem Wahlergebnis von Eva Glawischnig mit 97 % zur neuen Bundesvorsitzenden). Die ganze Fotostrecke der anti-säkular abgerichteten Kinder (copyright: supernatural.at) bei Lunacek gibts auf flickr.

Lunacek sollte es als bekennende Lesbe besser wissen
Ich verstehe nicht wie jemand, die selbst seit Jahren gegen Diskriminierung kämpft und wohl dabei nicht ignorieren konnte, dass die Kirche eine jener zentralen Institutionen ist, die immer wieder Hass und Intoleranz gegenüber Minderheiten predigt, so etwas machen kann. Was da so üblicherweise abgeht, wenn sich die Kirche ihrer Machtpolitik bedient sieht man auch ganz gut beim aktuellen Diskurs von Marco Schreuder und Bischof Laun. Ersterer hat sich viel Mühe gemacht, den Wahnsinn eines Bischof Launs Stück für Stück zu zerpflücken und zu argumentieren. Und was macht Lunacek?

What comes next? Grüne kooperieren mit Opus Dei?
Religion ist Privatsache - das sollten gerade die Grünen verstehen - Ulrike Lunacek bitte auch!

Mag es mir jemand erklären! Einer hat es schon versucht und meinte, dass die Sternsingeraktion "gerade auch bei Frauenprojekten [aktiv ist, und dies] ist in jedem Falle unterstützenswert." Ich bin schockiert, kommt diese Meinung doch auch aus dem Grünen Umfeld. Als gäbe es nicht genug Organisationen die ohne dem ganzen scheinheiligen Getue auskommen.

Nein, so geht es nicht - das ist einfach falsch, liebe Ulrike Lunacek. Wenn Du auf Jesu Spuren wandeln möchtest, dann tue das bitte als Privatfrau. Oder steht jetzt in den Grünen Grundsätzen auch irgendwo seit neuestem ein Gottesbekenntnis drinnen?


Blogs around:
http://www.ag-athe.at
http://www.supernature.at

Mittwoch, 14. Januar 2009

Sichtweisen

Anlässlich des Darwin-Jahres gibt es gerade auf 3sat eine Reihe von Dokumentationen über Genetik und Evolution. Darin kam ein wunderbarer Satz vor, der auch als Metapher sicherlich verwendbar ist:
"Wie wir die Welt sehen, ist abhängig vom Auge und vom dahinter liegenden Gehirn."

Trennung von Staat und Religion

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